Jérôme Boateng

Die Familie und seine Freunde – mit Abstand das Wichtigste im Leben des Jérôme Boateng. Seine Eltern haben von Kindesbeinen seine fußballerischen Ambitionen gefördert, wo sie nur konnten. Noch heute ist Mutter Nina wenn möglich bei jedem Heimspiel ihres Sohnes dabei, auch sein Vater Prince fiebert regelmäßig auf der Tribüne mit.

Seine Eltern und Schwester Avelina gaben Jérôme vor allem den nötigen Halt, als er mit 18 Jahren allein von Berlin nach Hamburg zog. Der Schritt in eine neue Stadt ist ihm anfangs nicht leicht gefallen. Seine Familie und seine Freunde besuchten ihn, so oft es geht. Zu wissen, dass jemand da ist, gibt ihm ein gutes Gefühl. Treue beruht auf Vertrauen. Denjenigen, denen er vertraut, ist Jérôme treu. Bedingungslos.

Berlin

Ein Rechteck aus Asphalt, ringsherum eingezäunt. Keine Tore. Gelbe Linien markieren Pfosten und Latte an den Stirnseiten des Käfigs. Da sind kleinere und größere Streitereien vorprogrammiert. Drin? Klar drüber! Es gibt unzählige solcher Bolzplätze. Einer befindet sich in Berlin an der Grenze zwischen Charlottenburg und Wilmersdorf, Paulsborner Straße Ecke Eisenzahnstraße. Hier hat Jérôme schon als kleiner Junge gekickt.

Im Interview mit „11 Freunde“ antwortet er Jahre später: „Ich fühle mich schon als Straßenfußballer… Das hat für mich immer großen Spaß gemacht, man kann ein bisschen was ausprobieren und auch mal jemanden verarschen.“ Vielleicht liegt hier der Ursprung für die Abgebrühtheit, ja manchmal gar Abgezocktheit, die ihn ebenso auszeichnet wie seine feine Technik.

Auch heute versammeln sich die Kids am Bolzplatz. Diesmal nicht nur zum Kicken, sondern auch zum Foto-Shooting. Klar, Jérôme Boateng bewundern sie alle. Einer erzählt, dass Jérômes Eltern Kunden bei seinen Eltern sind. Man kennt sich im Viertel. Und vielleicht wächst hier ja der nächste Straßenfußballer heran, der eines Tages wie Jérôme seinen Traum wahr machen kann: Profi-Fußballer werden.

Ghana

Tattoos sind in Mode, auch und gerade unter Fußballspielern. Den Körper von Jérôme zieren ebenfalls Tätowierungen. Doch sind diese für ihn viel mehr als nur ein Mode-Gag: „Ich lasse mir nur Tattoos machen, die für mich eine Aussage, eine Bedeutung haben.“ Die Jungfrau Maria auf dem linken Unterarm und das Kreuz auf dem rechten Oberarm trägt er, weil er Christ ist und seinen Glauben zeigen möchte.

Auf seinem linken Oberarm finden sich die Umrisse des afrikanischen Kontinents und der Schriftzug Ghana. Hier wurde sein Vater Prince geboren. Sein Onkel spielte in der ghanaischen Fußball-Nationalmannschaft.

Warum fühlt sich Jérôme der Heimat seines Vaters so verbunden? Genau erklären kann er das selbst nicht. Er hat Ghana bislang noch nicht besucht, will dies aber möglichst bald nachholen. „Es hat sich bis jetzt nicht ergeben, wegen Fußball fehlte irgendwie immer die Zeit.“

Die enge Verbundenheit ist also eher eine gefühlte, eine innere, aber deswegen umso wichtiger für ihn. „Von meinem Temperament her bin ich eher afrikanisch, bisschen mehr der Vater als meine deutsche Mutter.“ Auf die Frage, was das heißt, lacht er nur.

Elf gegen Elf

Sechs Tore im ersten Spiel: Neues Juwel bei TB Berlin

Berlin, Kühler Weg 12. Inmitten eines beschaulichen Wohngebiets, wo die engen Straßen Maikäferpfad oder Eichkatzweg heißen, liegt die Jugend-Sportanlage von TeBe Berlin. Hinter einem Gebäude aus rotem Backstein reiht sich Trainingsplatz an Trainingsplatz. Durch das weiße Eisentor lief seit der F-Jugend auch Jérôme Boateng. Dreimal die Woche fuhr seine Mutter ihn zum Training. Später machte er sich mit dem Bus auf den Weg.

An sein erstes Spiel für TeBe erinnert sich Jérôme wie heute. Ein Sieg mit 11:0. Fünf Treffer: Jérôme Boateng. Nach dem Spiel gab es wahrscheinlich eine Limonade oder eine Tüte Süßigkeiten am Kiosk der Anlage, auf der sich bis heute so gut wie nichts verändert hat.

Für Jérôme hat sich seit den Tagen bei TeBe vieles geändert. Aus dem kleinen Stürmer von einst ist ein gestandener Defensivspieler geworden. Dass er bis zur C-Jugend fürs Tore Schießen statt fürs Verhindern zuständig war, kommt ihm dabei nur zugute: „Ich weiß halt, was Stürmer machen.“

Von der Spree an die Elbe – ein Boateng für den HSV

Mit 13 Jahren wechselt Jérôme von TeBe Berlin zu Hertha BSC, wo er sämtliche Jugendteams durchläuft. Bis 2005 drückt er die Schulbank in der Poelchau-Oberschule, eine Eliteschule des Sports. In der Ausgabe Nr. 38 der Schulnachrichten aus dem November 2009 wird über ihn zu lesen sein: „Unser erster Fußball A-Nationalspieler“.

Seine Bundesliga-Premiere: am 31. Januar 2007 gegen Hannover 96. In der Saison 2006/2007 bestreitet er 10 Erstligapartien für Berlin. Im Sommer 2007 dann der Wechsel zum Hamburger SV. Dort trainierte damals Huub Stevens, der Jérôme aus der Hertha-Jugend kannte. Das erste Spiel mit der Raute macht er gegen den FC Bayern. Sein Gegenspieler: ein gewisser Franck Ribéry. In seiner ersten Saison in Hamburg kommt Jérôme, gerade mal 19 Jahre alt, auf 27 Ligaspiele.

Gefragt, was das Besondere am HSV ist, folgt die Antwort prompt: „Die Atmosphäre!“ In keinem anderen Stadion sei es so laut, die Unterstützung der Fans so spürbar. Wenn bei Derbys gegen Werder zum Ruf: „Wer nicht hüpft, der ist ein Bremer!“ das ganze Stadion springe – einfach einmalig.

Jérôme für Deutschland – der beste Boateng aller Zeiten

Moskau, 10. Oktober 2009. Luschniki-Stadion. Es wurde viel geschrieben vor dem Spiel des Jahres für die deutsche Nationalmannschaft. Bei einem Sieg gegen Russland wird das Ticket nach Südafrika gelöst, bei einer Niederlage droht das große Zittern um die WM-Qualifikation.

In der Startelf: ein Debütant. Jérôme Boateng. 69 Minuten später endet sein erster Auftritt im A-Team mit einer gelb-roten Karte. Ein Albtraum? Mitnichten. Deutschland gewinnt 1:0. Bundestrainer und Mitspieler bringen Jérôme Anerkennung entgegen, vor den Mikrofonen und in der Kabine. Beim Länderspiel in Hamburg vier Tage später muss er auf der Tribüne Platz nehmen. Eine Momentaufnahme. Weiter aufhalten lassen will Jérôme sich möglichst nicht … auf dem Weg nach Südafrika.

Seit der U 17 hat Jérôme alle DFB-Auswahlteams durchlaufen. Im Sommer 2009 als Krönung der Gewinn des U 21 Europameistertitels. 4:0 gegen England. Für Jérôme ein ganz wichtiger Schritt. Coach Horst Hrubesch hat ihm viel Selbstvertrauen vermittelt. Und wenn ein junger Spieler wie Jérôme das Vertrauen des Trainers spürt, dankt er es mit Leistung. Erst recht im Trikot mit dem Adler.

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Der Stern des Südens: FC Bayern München.

Jérôme Boateng Welt

Music

Egal ob zu Hause oder im Hotel, im Auto oder im Mannschaftsbus: Ohne Musik geht bei Jérôme nichts. Bevorzugter Stil: Hip Hop und Rap von Tupac, Kanye West oder Jay-Z. Aber auch ruhigere Tracks von RnB- und Soul-Größen wie Beyoncé, Alicia Keys oder Usher. Black Music – für Jérôme mehr als nur Zeitvertreib, sondern Ausdruck eines Lebensgefühls.

Doch das für sein Leben prägende Musik-Erlebnis liegt weit zurück. Jérômes Vater besaß alle Michael Jackson Platten. Von frühester Kindheit wuchs er mit den Songs von Michael Jackson auf. Als dieser bei seiner letzten großen Welttournee 1997 Halt in Berlin machte, nahm Jérômes Vater ihn mit. Sein erstes Konzert. Bis heute eine bleibende Erinnerung, erst recht nach dem tragischen Tod des King of Pop.

Style

Jérôme hat ein Faible für schöne Dinge, mag das Besondere. Alles muss bei ihm perfekt zueinander passen. Auch in Sachen Mode. Es müssen keine teueren Sachen sein, Marken interessieren ihn nicht. Jérôme liebt es vielmehr, etwas zu finden, das nicht alle haben, egal welches Label.

Trotz seiner Vorliebe für Mode: Für einen Shopping Trip nach Mailand oder London? Überhaupt nicht Jérômes Ding. In Sachen Fußball so viel unterwegs, verbringt er seine Freizeit lieber in Ruhe: Mit der Familie zusammen sein, mit Freunden essen gehen – am liebsten italienisch. Oder sich zu Hause erholen. Ein großes weißes Sofa ist der Mittelpunkt seiner schlicht eingerichteten Wohnung. Hier hört Jérôme Musik, schaut DVDs oder schlägt seinen Kumpel an der Playstation. Fußball, natürlich.

Danger Zone

Ehrgeiz

Das Ziel des Jérôme Boateng ist einfach formuliert. Aber nicht leicht zu erreichen. Er möchte „ein großer Spieler“ werden, sich als Fußballer einen Namen machen. Für diesen Wunsch arbeitet er hart, jeden Tag seit seiner Jugend. Ehrgeiz, Disziplin, Selbstbewusstsein – Eigenschaften, die ihn auszeichnen.

Großen Idolen eiferte Jérôme nie nach, als Kind schon nicht. Sein Ansatz war nüchterner, abgeklärter. Er orientierte sich lieber an Spielern, die in Jugendklassen über ihm waren. Sich immer wieder Etappenziele zu setzen, darin bestand seine Strategie. Die Vorgabe an sich selbst war klar: Er wollte diese Ziele immer schneller erreichen als andere.

Ein Vorbild gibt es bei Jérôme dennoch: Michael „Air“ Jordan, der Superstar des Basketballs. Er war fürwahr ein großer Spieler, hat sich in seinem Sport einen Namen gemacht. Es war die Leichtigkeit in seinem Spiel, die ihn auszeichnete, seine Eleganz. Mit Auge spielen, das Spiel lesen, smart, clever – schon heute Stärken auch von Jérôme Boateng.

Ehrlich

Kein Action-Streifen ohne schnelle Autos. Auch Jérôme liebt die Geschwindigkeit, Autos sind seine Leidenschaft. Erfüllt er damit das erwartete Klischee des Fußball-Profis? Auf den ersten Blick: ja. Doch Jérôme weiß zu schätzen, was ihm dadurch geschenkt wurde, dass er Profi-Fußballer werden konnte. Ist dankbar für die Privilegien, die ihm das Leben deswegen bietet.

Genauso aber muss man sich erst an dieses Leben gewöhnen. Daran, mit permanenter Beobachtung umzugehen. Jérôme hat für sich einen Weg gefunden. Er genießt die schönen Seiten bewusst, weil er schöne Dinge liebt. Aber sein Auto auffällig in erster Reihe parken? Im Restaurant einen bestimmten Tisch verlangen, nur weil man Fußballer ist? Das würde er nie tun. Keine Selbstverständlichkeit – für Jérôme schon.